Die Künstlerin Hannah J. Kohler inszeniert sich in Selbstporträts und spielt dabei mit Frauenbildern. Sie nimmt Klischees und Stereotype um Weiblichkeit auf: mal lustig, mal ernsthaft, mal gewagt. Ihre aktuelle Ausstellung „Frischzelle_29“ ist noch bis 17.09.2023 im Kunstmuseum Stuttgart zu sehen. Für ihre Arbeit bekam sie ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Die Ausstellung beinhaltet Mixed Media Installationen, Videoarbeiten und Fotos. Kohler nimmt ihre Inspiration aus Interviews von Prominenten oder auch Gesprächen mit Fremden. Daher begleitet auch jedes Bild ein kurzer Text, denn diese Zitate stellen für Kohler den Ausgangspunkt der Inszenierung dar. Für die Entstehung der Fotos nutzt sie den Selbstauslöser ihrer Kamera. So bekommen die Bilder etwas Spontanes, das ihr in ihrer Arbeit sehr wichtig ist.
Eine Fotoserie zeigt beispielsweise eine Frau in den unmöglichsten Positionen auf einer Leiter. Kohler erzählt im SWR Interview, dass jemand dies als „krude Form des Pole Dance“ bezeichnet habe, was sie sehr treffend findet. Aber die Serie zeigt eben auch, wie sich Frauen auf der Karriereleiter manchmal verrenken und verbiegen müssen.
Die Ausstellung regt dazu an, über die bestehenden Rollenbilder, unsere Ideen von Weiblichkeit oder Mutterschaft nachzudenken. Sie spürt den Stereotypen nach, nimmt sie teilweise ad absurdum. So spielt sie mit gängigen Zuschreibungen, mit denen Frauen heute konfrontiert werden.
Quellen:
https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/ausstellungen/frischzelle29-hannah-j-kohler
https://www.swr.de/swr2/kunst-und-ausstellung/fotografische-selbstinszenierungen-hannah-j-kohler-und-ihr-freches-spiel-mit-klischees-und-stereotypen-im-kunstmuseum-stuttgart-100.html
https://www.swr.de/swr2/kunst-und-ausstellung/von-mutter-bis-rampensau-frauen-bilder-der-fotokuenstlerin-hannah-kohler-in-stuttgart-100.html
https://hannah-j-kohler.com/news
https://www.kunststiftung.de/kurzportrait/hannah-kohler.html