Care-Arbeit

Care-Arbeit bedeutet sich um Menschen und Dinge kümmern, sich sorgen. Besonders Frauen leisten aufgrund tief verankerter traditioneller Vorstellungen noch immer den Großteil der Care-Arbeit, unbezahlt.

Sie kümmern sich überwiegend um den Haushalt, um die Kinder um die Pflege von Angehörigen. Männern hingegen gehen weiter ihrer Vollzeitbeschäftigung nach und leisten, wenn überhaupt, nur einen geringen Anteil an Care-Arbeit. Der zunehmende Wandel von Familienmodellen über traditionelle Strukturen hinaus verlangt jedoch ein Neudenken und ein Umverteilen. Problematisch dabei ist, dass Care-Arbeit dabei besonders an Migrantinnen aus ärmeren Verhältnissen „ausgelagert“ wird.

(Vgl. Quelle: https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/care-arbeit/)    

Gerade für Wissenschaftlerinnen mit Kind(ern) schreibt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst regelmäßg das Brigitte-Schlieben-Lange-Programm für Wissenschaftlerinnen mit Kind aus. Mehr Informationen zum Brigitte-Schlieben-Lange-Programm gibt es hier

Mental Load

Mit „Mental Load“ wird die Belastung bezeichnet, die durch die Organisation von Alltagsaufgaben entsteht. Gerade in Familien wird dies oft zum Problem: all die unsichtbaren „Kleinigkeiten“ – die Planungs- und Koordinierungsprozesse -, die beim Familienmanagement von Frauen wie nebenbei mit erledigt und mitgedacht werden, gilt es wahrzunehmen, wertzuschätzen und damit mögliche Überlastungen zu vermeiden.

Die Zeichnerin Emma hat einen unglaublich passenden Comic zum Thema gestaltet. Sehr lesenswert!

Es gibt heute viele Ansätze und Vorschläge, wie die mentale Last verringert werden kann. Hauptansatzpunkt dabei ist: Nicht nur Teilaufgaben delegieren, sondern die ganzen Aufgaben fair verteilen. Aber dafür müssen sie zunächst einmal sichtbar gemacht werden!

Quellen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/mental-load-wie-gerechte-arbeitsteilung-in-der-familie-100.html

https://www.br.de/kultur/mental-load-102.html

Literatur zum Thema:

Patricia Cammarat: „Raus aus der Mental Load Falle. Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“, Beltz Verlag, Juni 2020.

Laura Fröhlich: „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles! Was Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen“, mit Illustrationen von Helke Rah, Kösel Verlag, Juni 2020.

Gender Pay Gap

Wer eine Familie zu versorgen hat, braucht Geld. Der Gender Pay Gap, der seit Jahren konstant bei durchschnittlich 21 % liegt, die Frauen weniger verdienen als Männer, hat zur Folge, dass sich Paare dafür entscheiden, dass der, der der mehr verdient weiter in Vollzeit arbeitet. Und das ist in den allermeisten Fällen der Mann. Frauen sind schlechter bezahlt und haben meist das geringere monatliche Einkommen. Die Folge ist: sie gehen häufiger in Teilzeit oder bleiben ganz zu Hause, übernehmen die Pflege von Angehörigen, kümmern sich um den Haushalt und betreuen ihr(e) Kind(er).

Verdienstabstand berufstätiger Mütter
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3261/umfrage/gender-pay-gap-in-deutschland/
Gender Pay Gap
Quelle: https://www.gleichstellungsbericht.de/gutachten2gleichstellungsbericht.pdf

Work-Life-Balance

Care-Arbeit bedeutet auch, auf sich selbst zu achten. Besonders Frauen mit Kind(ern) stehen unter einer hohen Belastung, wenn sie Teilzeit oder sogar Vollzeit arbeiten. Die eigene Gesundheit und Erholung ist aufgrund des Umfangs der Sorgearbeit für Haushalt, Kinder und Partnerschaft oft an hinterer Stelle.