„Gebt den Frauen mehr Forschungszeit!“ – Artikel von Jutta Allmendinger und Jutta Mata

Die Professorinnen Jutta Allmendinger (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und Mitglied des Herausgeberrats der ZEIT) und Jutta Mata (Professorin für Gesundheitspsychologie und Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Mannheim) fordern in einem ZEIT-Gastartikel, dass Frauen in der Wissenschaft deutlich besser unterstützt werden, da deren Karrieren unter der Corona-Krise besonders leiden.

Beide Professorinnen sind fest im Wissenschaftssystem verankert und hören immer häufiger von Eltern, dass diese „nicht mehr können“. Besonders Mütter sind hiervon betroffen – Mütter, die neben ihrer Care-Arbeit zuhause brillante Wissenschaftlerinnen sind und bisherige Hürden, wie ständig befristete Arbeitsverträge und Schwangerschaften während ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit, gestemmt haben.

Studien zeigen nun, was viele bereits ahnten, nämlich, dass Wissenschaftlerinnen von der Pandemie stärker betroffen sind als Wissenschaftler. Sie veröffentlichen weniger Forschungspapiere und stellen weniger Forschungsanträge. Die Gründe hierfür liegen unteranderem in einem stark gestiegenen Fürsorgeaufwand, durch geschlossene Kitas und Schulen.

Bisher ist nur jede fünfte W3-Professur mit einer Frau besetzt. Es ist zu befürchten, dass durch die Krise weitere Frauen ihren Plan einer eigenen Professur aufgeben oder zu wenig Leistungen vorweisen können, um die geforderten Anforderungen zu erfüllen (beispielsweise zu wenig Publikationen etc.).

Allmendinger und Mata plädieren in ihrem Artikel für schnell Maßnahmen, um den Frauen mehr Forschungszeit zu ermöglichen. Ein Beispiel hierfür könnte sein, Emeriti stärker in die Lehre einzubinden. Auch für die „Aktive Rekrutierung“ sprechen sie sich aus und nennen hier als positives Beispiel die Universität Konstanz.

Ein deutlicher Artikel, den es sich lohnt, in Gänze zu lesen!

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