Sobald die Temperaturen im Sommer steigen, steigt auch der Eis-Konsum wieder an – kaum jemand verzichtet freiwillig auf die gekühlte Süßigkeit.
Während die heutige Eisproduktion durch automatisierte Verfahren professionalisiert wurde und es unglaublich viele Eissorten gibt, geht die Eisherstellung auf ein Patent der US-Amerikanerin Nancy Maria Donaldson Johnson aus dem 19. Jahrhundert zurück.
Die Geschichte der Eisherstellung beginnt mit einer einfachen Maschine von Nancy Johnson, die heute noch in DIY-Eismaschinen Verwendung findet. Sie meldete 9. September 1843 ein Patent an. Diese Maschine war einem Butterfass ähnlich und wurde von außen mit Eis und Salz gekühlt. Die Zutaten wurden im Inneren gemischt und dank des Salzes schneller eingefroren. Die manuelle Bedienung und das Abkratzen der gefrorenen Schicht waren aufwendig. Johnson automatisierte den Prozess mit einer Kurbel, die einen Spachtel im Fass antrieb. Dies reduzierte den Aufwand und verbesserte die Mischung und Konsistenz. Die preisgünstigere Eiscreme wurde für die breite Bevölkerung erschwinglich und schmackhafter.
Nancy Johnson musste das Patent aus finanziellen Gründen verkaufen. Es ist nicht bekannt, wie viel sie für ihre Erfindung erhielt, es werden aber Summen zwischen 200 – 1.500 US-Dollar spekuliert. Neben ihrem Erfindungsgeist, ist wenig über sie bekannt. Sie war Ehefrau, Mutter, Lehrerin und unterrichtete befreite Sklaven. Sie starb vor der Vollautomatisierung der Eisherstellung.
Nancy Johnson hat die Vollautomatisierung der Eisherstellung nicht mehr selbst erlebt, da sie 1890 verstarb. Der Rührarm der Eismaschine wurde 1906 elektrifiziert und kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde eine Technik eingeführt, welche das Eis während des Herstellungsprozesses elektrisch runterkühlte. Ihre Erfindung revolutionierte die Eisproduktion und machte Eis bezahlbar und der breiten Maße zugänglich.
Quellen (zuletzt überprüft am 24.08.2023):
https://technikmuseen-deutschland.de/nancy-johnson-und-die-erfindung-der-eiscreme-maschine
Autorin:
Corinna Hardtke