Kinderbetreuung in der Krise: Beschluss der Landeskonferenzen fordert zum Handeln auf

Der Streit um die geplante Kindergrundsicherung tobt in Deutschland unvermindert heftig- gerade geriet Bundesfinanzminister Christian Lindner wegen seiner aktuellen Äußerungen in die Kritik. Doch auch an anderen Stellen wird es für Familien mit Kindern gerade nicht besser- beispielsweise bei der Kinderbetreuung, auch der für Wissenschaftler*innen.

Die Situation der Kinderbetreuung in Baden-Württemberg als auch bundesweit ist gegenwärtig katastrophal: In Kitas fehlen massiv Fachkräfte; Verkürzungen der Öffnungszeiten bis hin zu Schließungen ganzer Gruppen und qualitative Mängel in der Betreuung sind die Folge. In den Schulen gibt es massiven Unterrichtsausfall aufgrund eines eklatanten Lehrkräftemangels. Eine qualitativ hochwertige Ganztagesbetreuung fehlt oftmals ganz.

Wissenschaftler*innen mit Kind(-ern) steht dadurch weniger Zeit für Forschung, Lehre und Drittmitteleinwerbung zur Verfügung. Der Output an den Universitäten und Forschungseinrichtungen sinkt- dies gilt aber gleichermaßen auch für andere Formen der Erwerbsarbeit in der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor.

Es sind ganz überwiegend die Frauen, die in ihrer Berufstätigkeit zurückstecken und die Notbetreuung übernehmen, wenn Betreuungseinrichtungen nicht mehr oder nicht ausreichend zur Verfügung stehen. So fand in den Familien während der Pandemie eine sogenannte „Re-Traditionalisierung“ statt, die sich auch nun in der Krise der Betreuungseinrichtungen wieder zeigt.

Die beiden Landeskonferenzen aller Hochschulen in Baden-Württemberg haben daher ein „Paket für Kinderbetreuung in der Wissenschaft“ geschnürt und einen Beschluss verabschiedet, der auch an Akteur*innen aus Politik, Bildung und Wissenschaft geschickt wurde und hoffentlich dafür sorgt, dass gehandelt wird. Denn eins ist klar: So wie momentan kann es nicht weitergehen!

Autorin:

Dr. Emily Overbeck

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