Ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen: Für besondere Forschung und besonderen Mut

Priesträger*innen des Landesforschungspreises 2022

Für besondere Forschung und mutige Wissenschaft ausgezeichnet

(Foto: Jan Potente)

Den diesjährige Landesforschungspreis erhielten die Physikerin Prof. Dr. Anke-Susanne Müller vom KIT und Prof. Dr. Stefan Pfister vom Kindertumorzentrum Heidelberg. Prof. Müller arbeitet mit ihrem Team an der Weiterentwicklung von Teilchenbeschleunigern. Ihre Arbeit ermöglicht es, Beschleuniger genauer, kleiner und effizienter zu machen. Das kommt direkt der Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen zu Gute, beispielsweise in der Krebstherapie oder in der Grundlagenforschung. Prof. Pfister forscht an Diagnose- und Therapieverfahren für Hirntumore bei Kindern. Der Wissenschaftler untersucht mit seinem Team dabei die molekulargenetischen Grundlagen verschiedener Tumorarten und verbessert deren Klassifizierung mithilfe von künstlicher Intelligenz. Die beiden Forscher*innen erhielten jeweils 100.000 Euro als Auszeichnung für ihre Leistung.

Auf der Veranstaltung wurden außerdem Forscher*innen für besonders mutige Wissenschaft geehrt. Mit dem Preis für mutige Wissenschaft würdigt das Land Baden-Württemberg exzellente Forscherinnen und Forscher, die ausgetretene Wege verlassen und ihre Forschungsarbeit mit besonders viel Mut und Wagnis vorangetrieben haben. Die Archäologin Dr. Sireen El Zaatari von der Universität Tübingen wurde für ihre archäologische Arbeit im Libanon geehrt. Trotz widriger politischer und sozialer Bedingungen hat sie sich zum Ziel gesetzt die paläolithische Forschung in ihrem Geburtsland wiederzubeleben und dies bereits in ersten Feldversuchen losgetreten. Ihr Lebensweg führte sie dabei über ein Studium in den USA und Anstellungen in verschiedensten Ländern schließlich an die Universität Tübingen.

Dr. Katrin Schmelz von der Universität Konstanz wurde für ihre Arbeit während der Corona-Pandemie ausgezeichnet. Die Wirtschaftswissenschaftlerin fand heraus, dass Pflichten und Anreize die Motivation von Menschen, sich korrekt zu verhalten, untergraben können. Dafür wurde sie immer wieder von beiden Seiten der Debatte angegriffen, da sie sich weigerte ihre Forschung politischen Positionierungen unterzuordnen. Den Preis für mutige Wissenschaft nahm sie mit ihrem fünfjährigen Kind auf dem Arm entgegen.

Die Preisverleihung zeigt, dass Frauen die Forschung in allen Bereichen vorantreiben. Darum müssen weiter Hürden für Frauen beim Zugang zu Forschungspositionen abgebaut werden und die Bedingungen für Forscher*innen mit Familien verbessert werden, damit ihre Potenziale für die Gesellschaft nicht verloren gehen.

Die Preise werden jährlich abwechselnd mit dem Landeslehrpreis vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vergeben und jeweils im ersten Quartal des Jahres zur Bewerbung ausgeschrieben. Nutzen auch Sie diese Chance im kommenden Jahr!

Quelle (zuletzt abgerufen am 10.11.2022):

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/landesforschungspreis-geht-nach-karlsruhe-und-heidelberg/

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