Ohne Melitta Bentz gäbe es keinen Filterkaffee
Mutter und Hausfrau sein: Das bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich und erfordert Kreativität. So erging es auch Melitta Bentz (1873-1950). Die Krümel im Kaffee störten sie derart, dass sie mit Hilfe einer Blechdose und Löschpapier aus Schulheften ihrer Söhne den Kaffeefilter erfand.
Diese Erfindung allein ist bereits erwähnenswert. Wirklich außergewöhnlich wird die Geschichte von Melitta Bentz allerdings erst in ihrer weiteren Entwicklung. Sie ließ sich im Sommer 1908 ein Patent beim Kaiserlichen Patentamt ausstellen. Damit gehörte sie zu den ersten Frauen, die ihre Erfindung persönlich schützen ließen. Zudem gründete sie im Dezember desselben Jahres ihre eigene Firma. Sitz der Firma war zunächst ein Zimmer in ihrem Haus. Auch ihr Ehemann stieg mit in die Firma ein. Besonders im Bereich des Marketings zeigte sich Melitta Bentz als äußerst begabt: Sie präsentierte sich als Hausfrau, die den anderen Hausfrauen mit ihrer Erfindung die Arbeit erleichtern wollte. Frau Bentz brachte das Unternehmen im Alleingang durch die Kriegsjahre des ersten Weltkrieges, als ihr Mann und Sohn einberufen wurden. In den Folgejahren florierten die Melitta-Filter und schrieben bis heute eine unternehmerische Erfolgsgeschichte.
Eine beeindruckende Geschichte der Erfinderin Melitta Bentz, die dort hinter den überall bekannten Filtern steckt.
In Dresden wurde im Zusammenhang mit der Aktion „Frauenorte-Sachsen“ 2020 eine Gedenktafel zu Ehren Melitta Bentz‘ aufgestellt. Vielleicht einen Abstecher wert, wenn Sie in Dresden sind.
Wir plädieren für einen „Erfinderinnentag“ statt des „Erfindertags“ – und stellen Ihnen nun regelmäßig beeindruckende Frauen aus der Geschichte vor. Kommen Sie doch mit auf diese Entdeckungsreise unserer „Erfinderinnen-Mütter“. Vielleicht mögen Sie uns auch eine spannende Frau vorschlagen?
Quellen (zuletzt abgerufen am 04.11.2022):
https://www.dpma.de/dpma/veroeffentlichungen/patentefrauen/melittabentz/index.html