Catcalling ist in Deutschland (noch) kein Straftatbestand

„Wie viel kostest du?“

„Hey Puppe!“

„Geiler Arsch!“

Was ist Catcalling?

‚Catcalling‘ bezeichnet verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum und für gewöhnlich von Männern gegenüber Frauen (daher der Name). Die Beleidigungen werden oft von proaktiven Gesten oder Pfiffen begleitet. Oft beinhalten Catcalls Anspielungen auf das Aussehen und den Körper.

Ist Catcalling strafbar?

In Deutschland gilt sexuelle Belästigung erst als solche, wenn es einen Körperkontakt gab (Stand: Nov. 2020). Catcalling kann in manchen Fällen als Beleidigung geahndet werden, allerdings werden die Bedingungen hierfür nicht immer erfüllt. Aus diesem Grund hat die Studentin Antonia Quell die Petition „Es ist 2020. Catcalling sollte strafbar sein.“ ins Leben gerufen.

Geht es auch anders?

In Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Portugal ist Catcalling bereits strafbar. In Frankreich kann für die Täter ein Bußgeld bis zu 750 € fällig werden.

Beispiel für Catcalling: 10 Hours of Walking in NYC as a woman

Die Amerikanerin Shoshana Roberts hat sich bereits 2014 für ein Videoprojekt 10 Stunden lang dabei filmen lassen, wie sie in normaler Alltagskleidung durch New York geht. Das Filmmaterial aus den 10 Stunden wurde für ein 2-minütiges Video zusammengeschnitten. Es gab in diesen 10 Stunden 108 Vorfälle, die von einem „Guten Morgen“, über sexuelle Anspielungen, zu aggressiven Bemerkugen  und minutenlangem verfolgen reichten.

Mehr zum Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt findet ihr auf der Website

www.zieheinenschlussstrich.de

Die Kampagne #ZieheinenSchlussstrich bekämpft sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen in Baden-Württemberg und in der Wissenschaft. Eine eigene Resolution wurde von der Ministerin Theresia Bauer (MWK Baden-Württemberg) und Vertreter_innen der Hochschulen unterschrieben.

#zieheinenschlussstrich

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