Am Montag, den 27. Januar 2020 kam ein 33-jähriger Mitarbeiter eines Automobilzulieferers in das Münchner Tropeninstitut, um sich dort untersuchen zu lassen. Ein paar Tage zuvor saß er mit einer chinesischen Kollegin im selben Raum, welche nach ihrer Rückkehr nach China, positiv auf Covid-19 getestet wurde. Er selbst hatte am Wochenende leichtes Fieber und Husten gehabt, aber am Montag ging es ihm wieder gut.
Die Ärztin Camilla Rothe nimmt einen Abstrich, rechnet aber mit keinem positiven Corona-Ergebnis. Trotzdem trägt sie ihre Schutzkleidung und der Mann wird nicht ins Wartezimmer gesetzt. Am Abend kommt dann das Ergebnis – positiv.
Die neuartige Lungenerkrankung hatte Deutschland bis dahin (soweit bekannt) noch nicht erreicht und die Leiterin der Ambulanz für Tropen- und Reisemedizin war dementsprechend überrascht, als sie von dem Ergebnis erfuhr.
„Rothe ist klar, dass eigentlich nur die chinesische Kollegin Überträgerin sein kann und beginnt mit einer eingehenden Befragung des deutschen Patienten Null. Er und andere Mitarbeiter von Webasto, von denen tags darauf drei weitere positiv getestet werden, bestätigen, dass die Frau keinerlei Erkältungssymptome gezeigt habe. Trotz intensiver Konferenzen und mehrstündigen Business-Workshops. Keine Anzeichen von Husten, Schnupfen oder Heiserkeit. „Da waren bei mir schon die ersten Alarmglocken an“, sagt die Medizinerin rückblickend.“
Der Artikel im NEJM zieht in Politik und Wissenschaft Aufsehen auf sich, wird aber kurz nach der Veröffentlichung schnell als „voreilig“ und „fehlerhaft“ abgetan.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rothe-coronavirus-101.html letzter Zugriff am 27.01.2021.
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-corona-entdeckung-eine-heidelbergerin-warnte-die-welt-und-wurde-lange-ignoriert-_arid,602461.html letzter Zugriff am 27.01.2021.
Danke für den informativen Artikel!